Wo?

Alle Ausbildungen kannst Du in der Zentrale in Sachsen (Großenhain, Nähe Dresden) machen. Für kaufmännische Ausbildungen in Bayern (Nürnberg) oder NRW (Netphen bei Siegen) sprich uns bitte direkt an.

Was um Himmels willen macht ein Flachglastechnologe?

Die Ausbildungen für Industrie- und Bürokaufleute sind einigermaßen gut bekannt, doch der Begriff Flachglastechnologe sorgt bei den meisten Leuten nur für ein großes Fragezeichen im Gesicht. Früher nannte man den Beruf Glaser oder Flachglasmechaniker.

Aha. Also muss man den ganzen Tag Scheiben austauschen?

Nö. Das machen unsere Kunden. Bei uns lernst Du, Glas zu bearbeiten. Mit der Entwicklung von neuen Technologien hat sich der Beruf stark weiterentwickelt – und das ist auch genau der Grund, warum er den Namen »Flachglastechnologe« bekommen hat. Denn Glas ist nicht gleich Glas. Und Scheibe nicht gleich Scheibe. Das lernst Du bei uns gleich am ersten Tag.

Was genau lerne ich denn so als Flachglastechnologe?

Es geht ganz einfach los: Du fängst z.B. damit an, Glasscheiben so auf Gestellen zu sichern, dass sie nicht als Scherbenhaufen am Ziel ankommen. Doch dann wird es schnell komplexer. So lernst Du nicht nur, Glas korrekt zu bearbeiten (zuschneiden, Kanten schleifen, Bohrungen einfügen, härten, laminieren, »ISO«-gerecht bauen), sondern auch, die passenden Maschinen und Anlagen zu bedienen. Zusätzlich wirst Du Arbeitsabläufe planen und verbessern, um eine gleichbleibend gute Qualität sicherzustellen.

Ganz besonders gut: Während der Ausbildung hast Du die Möglichkeit, kostenlos den Gabelstaplerschein und den Kranschein zu machen!

Wozu braucht man eigentlich die ewig langen Produktionshallen?

Wir stellen die Glasscheiben nicht selbst her (das machen Glashütten), sondern veredeln sie und bereiten sie so zu, dass sie von unseren Kunden optimal eingesetzt werden können. Häufig werden unsere Scheiben später in modernen Hochhäusern und auf internationalen Kreuzfahrtschiffen eingesetzt. Da braucht man richtig große Formate, und genau dafür haben wir unsere Maschinen, die gut und gern 50m lang sind.

Wie »veredelt« man denn eine Glasscheibe?

Glasscheiben kann man auf sehr verschiedene Arten veredeln, damit sie besondere Zwecke erfüllen:

  • Durch Folien, die man zwischen zwei Glasscheiben klebt, entsteht z.B. Sicherheitsglas. So können wir z.B. dafür sorgen, dass die Glasscheiben Kugeln verlangsamen bzw. blocken oder den Angriff mit einer Axt oder einem Hammer hemmen … solange, bis die Polizei da ist (hoffentlich). Diesen Verzögerungseffekt finden nicht nur Museen richtig klasse.
  • Durch thermische Behandlung (also die Behandlung mit Hitze) werden sie gehärtet und somit weitaus stabiler und belastbarer als normales Glas. Wenn das Glas doch kaputt geht, zerspringt es in tausend kleine Teilchen, an denen man sich nicht verletzen kann.
  • Wir veredeln auch Glas, welches beschichtet wurde. D.h. auf dem Glas wurde im Mikrometerbereich (1 Millimeter = 1000 Mikrometer) eine Schicht aufgebracht, welche besondere Eigenschaften hat. So kann eine Beschichtung zum Beispiel vor Sonneneinstrahlung schützen.
  • Auch optisch können wir die Glasscheiben behandeln, indem wir sie so bedrucken, dass sie täuschend echt aussehen – z.B. wie alte Kirchenfenster, oder als großes Plakat, das vor eine langweilige Wand gestellt werden kann.
  • Und das i-Tüpfelchen: Wir können Scheiben mit Hilfe von verschiedenen, vorgefertigten Formwerkzeugen so biegen, dass sie z.B. als Windschutzscheiben eingesetzt werden können. Dabei ist uns auch egal, ob wir fünfzigtausend oder ein einziges Stück fertigen. Der Bau von Prototypen oder Einzelanfertigungen ist immer wieder eine Herausforderung aber auch eine spannende Aufgabe.

Das bedeutet für unsere Technologen: Viel Abwechslung, echtes Fachwissen und auch die Möglichkeit, hier und dort einmal etwas ganz Neues auszutüfteln.

Bin ich der einzige Azubi?

Nein. Wir bieten jedes Jahr 8 Ausbildungsplätze für Flachglastechnologen, je 1 Ausbildungsplatz für Industriekaufleute und Bürokaufleute und alle 2 Jahre einen dualen Studenten (m/w/d). Du bist also Teil eines Teams.

Jedes Jahr machen wir mit allen Auszubildenden einen Ausflug, z.B. zu einer Glashütte oder in einen Escape Room. So lernt Ihr Euch kennen und seid von Anfang an besser vernetzt.

Wie sind die Arbeitszeiten?

Wir arbeiten 40 Stunden pro Woche im Schichtbetrieb. Die Frühschicht geht von 6:00 bis 14:30 Uhr und die Spätschicht von 14:30 bis 23:00 Uhr für unsere Flachglastechnologen. Die Industrie- und Bürokaufleute arbeiten von Montag bis Donnerstag von 7:30 bis 16:45 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 13:30 Uhr.

Du bekommst 20 Tage Urlaub pro Jahr. Je nach Betriebszugehörigkeit steigt die Anzahl der Urlaubstage.

Kann ich auch in Teilzeit arbeiten?

Während der Ausbildung ist das noch nicht möglich, weil Schule und Betriebszeiten eng aufeinander abgestimmt werden müssen. Nach deiner Ausbildung kannst du zwischen 20 bis 40 Stunden pro Woche wählen.

Arbeite ich immer nur in Großenhain?

Ja. Besuchsweise kannst Du auch unsere zwei anderen Werke in Nürnberg und Netphen (bei Siegen in Nordrhein-Westfalen) kennenlernen. Und wenn es Messen gibt, nehmen wir Dich auch mal mit, damit Du sehen kannst, was sich in der Branche tut.

Großenhain. Das ist doch irgendwo in der Pampa, oder?

Nicht ganz. 🙂 Wir sitzen direkt am Ortseingang von Großenhain im Industriegebiet Zschieschen . Vielleicht hast Du unsere langgezogenen Fabrikhallen von der B101 aus schon gesehen. Großenhain ist übrigens nicht ganz so abgeschnitten von der Welt, wie man vielleicht annehmen kann: Der Regionalexpress fährt z.B. vom Neustädter Bahnhof in Dresden in nur 28 Minuten direkt zum Bahnhof Großenhain. Von da aus sind es dann nur noch 2km bis zu uns. So kannst Du auch ohne Auto gut zur Arbeit kommen. Falls Du ein Auto hast: Natürlich gibt es kostenlose Parkplätze auf dem Firmengelände. Die Berufsschule für Industrie- und Bürokaufleute ist in Meißen und für unsere Flachglastechnologen in Torgau. Weitere Details zum Fahrtweg zur Berufsschule erfährst du in den nächsten Punkten.

Wie gelange ich zum Berufschulzentrum (BSZ) in Torgau?

Unsere Flachglastechnologen gehen in Torgau zur Berufsschule. Aus diesem Grund findet der Unterricht im Block statt, das heißt Du hast 6 mal pro Jahr 2 Wochen am Stück Schule. So musst Du Dir nicht jede Woche Gedanken machen, wie Du in die Schule kommst.

Falls Du kein Auto hast, kannst Du mit dem Zug und der S-Bahn vom Großenhainer Bahnhof fahren, dafür benötigst du ca. 2 Stunden. Die genauen Verbindungen findest Du hier: https://www.bahn.de/p/view/service/index.shtml

Uns ist bewusst, dass dies ein weiter Weg ist. Das BSZ Torgau nimmt übrigens Schüler aus mehreren Bundesländern auf. Aus diesem Grund nehmen sich die meisten Schüler für die 10 Tage Schule ein Zimmer in einer Ferienwohnung oder Pension in Torgau. So lernst Du viele neue Leute kennen, die genau wie Du nicht aus Torgau sind.

Eine Liste mit den Wohnmöglichkeiten findest Du hier: http://www.bsztorgau.de/uebernachtungsmoeglichkeiten.html

Für den Fall, dass Du bereits 18 bist, kommst Du auch gut mit dem Auto in 55 Minuten von Großenhain nach Torgau. Unsere Azubis bilden hier auch gerne Fahrgemeinschaften.

Wie gelange ich zum Berufsschulzentrum (BSZ) nach Meißen, Dresden oder Riesa?

Im Gegensatz zu unseren Flachglastechnologen müssen die Industriekaufleute und Bürokaufleute nicht so weit zur Schule fahren. Dafür haben sie jede Woche Schule. Im 1. und 2. Lehrjahr sind das zwei Tage pro Woche. Im dritten Lehrjahr hast du nur einmal pro Woche Unterricht.

Die Industriekaufleute dürfen bei der Wahl der Schule mitreden und sich zwischen Dresden und Meißen entscheiden, je nachdem, was von der Lage besser passt. Von Großenhain nach Dresden fährt zwei Mal in der Stunde ein Zug, der ungefähr 35 Minuten bis zum Dresdner Hauptbahnhof braucht.

Nach Meißen kommst du entweder mit dem Bus oder dem Zug. Auch diese fahren regelmäßig vom Bahnhof in Großenhain ab. Hier benötigst du ebenfalls 30 Minuten und einen kleinen Weg zu Fuß.

Falls du Dich für die Ausbildung für Büromanagement interessierst, kannst Du entweder nach Dresden oder Riesa in die Schule gehen. Auch hier benötigst du ungefähr eine Stunde mit dem Zug oder dem Bus.

Und nach der Ausbildung?

Wenn Du ins Team passt, wirst Du übernommen. Die meisten unserer Mitarbeiter haben irgendwann einmal als Auszubildende angefangen und sind dann bei uns geblieben.

Bleibe ich dann den Rest meines Lebens in dem gleichen Job?

Nein. Du hast sogar ausgesprochen gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Denn wir holen unsere Führungskräfte am liebsten aus den eigenen Reihen. Unsere Schichtführer und der Produktionsleiter haben z.B. alle bei uns als Auszubildende angefangen. So kannst Du im Rahmen deiner Ausbildung den Gabelstapler- und Kranführerschein machen. Du kannst Dich auch als Meister qualifizieren oder deine kaufmännische Ausbildung durch eine Weiterbildung als Fachwirt ergänzen. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit eines dualen Studiums an, in welchem Du studierst und nebenbei für die Firma tätig bist. So lernst du, Dein Hochschulwissen gezielt anzuwenden und praktische Erfahrungen im Team und als junge Führungskraft zu sammeln.

Was muss ich mitbringen?

  • Für alle drei Ausbildungsberufe benötigst Du einen Oberschul-/Realschulabschluss.
  • Für die Ausbildung als Flachglastechnologe kannst du dich auch mit deinem guten Hauptschulabschluss bewerben.
  • Mit deinem Abitur kannst Du dich für das duale Studium BWL in der Fachrichtung Industrie bewerben – und selbst wenn Du einen guten bis sehr guten Realschulabschluss hast und ein Studium Dich begeistern könnte, dann trau Dich einfach. Du wirst dich einem Eignungstest stellen müssen, aber wenn der geschafft ist, steht Dir nichts mehr im Wege.

Schreib uns oder rufe an und erzähle uns, warum Du genau diesen Job haben willst.

Telefon : 03522-3250 / E-Mail: bewerbung@polartherm.de

Deine Ansprechpartnerin ist Frau Gress oder Frau Wittwer. Du bekommst zusätzlich einen Betreuer, der Dich durch die ganze Ausbildungszeit begleitet und für Dich zur Verfügung steht, wenn Du Fragen hast oder Hilfe brauchst.

Was ist, wenn ich nicht gut / kein Deutsch spreche?

Wenn Du bereit bist zu lernen, bekommen wir das gemeinsam hin. Es wäre super, wenn du erste Grundlagen der deutschen Sprache beherrschst.

Irgendwie steht hier ziemlich wenig zu den Kaufleuten

Stimmt. Das liegt daran, dass die meisten Leute sich sehr viel mehr darunter vorstellen können als unter dem Begriff »Flachglastechnologe«. Die Bürokaufleute und Industriekaufleute arbeiten beide im Büro. Der Unterschied liegt darin, dass die Bürokaufleute in erster Linie unterstützende und organisierende Arbeiten übernehmen (früher wurde es oft Sekretariat genannt).

Industriekaufleute werden nach Abschluss des Studiums häufig als Sachbearbeiter eingesetzt, d.h., sie bekommen einen eigenen Bereich, den sie bearbeiten. So können sie z.B. im Bereich Einkauf dafür sorgen, dass immer alle Materialien zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. Andere Einsatzmöglichkeiten später sind z.B. der Vertrieb / Verkauf, der Bereich Finanzen (Rechnungswesen), Personalwesen, Marketing etc.

Wie lange dauert die Ausbildung / das Studium?

Alle Ausbildungen dauern drei Jahre und enden mit einer Abschlussprüfung.
Das Studium dauert ebenfalls drei Jahre und endet mit einem Bachelor of Arts und 180 ECTS Punkten, nähere Informationen zum Studiengang findest du hier https://www.ba-dresden.de/studienangebote/betriebswirtschaft-industrie/.